Chili Anzuchtanleitung

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Anzuchtanleitung

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Um erfolgreich Chilis anzubauen, sollte man ein paar grundlegende Dinge beachtet!
Dazu gehört in erster Linie;
Licht, Wärme und Geduld!

Chilianbau kann man zur Wissenschaft machen. Ich bevorzuge einen einfachen, aber effektiven Weg!
Ein wenig Technik, wie zum Beispiel eine Lichtquelle, sollte man schon in Betracht ziehen. Aber ein grosses Südfenster reicht für ein paar Pflanzen absolut auch aus!

Wenn man berücksichtigt, aus welchen Regionen sie stammen, ist Wärme sicher ein Faktor, der Wichtig ist.
Die Keimrate von Samen verbessert sich erheblich, wenn sie es warm haben. Dennoch kann es bis zu 3 Monaten dauern bis einige Sorten ihre Köpfchen aus dem Substrat strecken.
Durchschnittlich dauert es zwischen 7 und 14 Tagen, bis sich die kleinen Chilis zeigen.

Vorbereitung

Um den Samen aus dem Schlaf zu holen, müssen die Samen erst mal für 12-24 Stunden in ein Wasserbad.
Ich bevorzuge einen leichten Kamillentee. Er soll fungizid wirken...ob dem so ist, kann ich nicht sagen. Ich hatte allerdings immer gute Erfolge mit dem Kamillenbad.
Die Teebecher mit den Samen stelle ich dann in die Nähe der Heizung. So haben es die Samen bereits in ihrem Bad schön warm.

Welches Substrat für die Samen?

Hier eignen sich Quelltabs oder Anzuchterde am besten.
Ich bevorzuge Quelltabs und setze nur
1 Samenkorn dort ein. Der Vorteil bei Quelltabs ist, dass wenn man die Pflänzchen pikieren muss, sie samt den Quelltabs in die Erde einbringen kann und so keine Wurzeln verletzt.
Das Bild zeigt links den Quelltab vor dem Wässern, und rechts nach dem Wässern.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat?

Je früher man die Samen setzt, desto früher ist die Ernte! Ja...aaaber:
desto mehr Technik benötigt man!
Im Allgemeinen sagt man, dass ab Januar bis Ende Februar der richtige Zeitpunkt ist.

Ich fange mit der Aussaat bereits ab Oktober an. Da die Tage dann allerdings immer kürzer werden, muss man eine Zusatzbeleuchtung installieren und mit dieser die kleinen Chilipflanzen 12-15 Stunden beleuchten.

Um keimen zu können brauchen die Samen Wärme und Feuchtigkeit. Eine Temperatur von knapp 30° ist ideal. Die Erde, bzw. die Quelltabs muss man immer schön feucht halten...aber nicht zu nass!, sonst könnten die Samen faulen.

Um die Wärme und die Feuchtigkeit zu halten, eignen sich besonders die Mini- oder Indoor Gewächshäuser. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, bildet sich durch die Wärme und die Feuchtigkeit der Quelltabs Kondenswasser und bildet so ein ideales Klima für die Samen. Allerdings auch für eine Schimmelbildung!
Deshalb muss man den Deckel 1-2x am Tag öffnen, damit eine Durchlüftung gewährleistet ist.

Ab wann brauchen die kleinen Chilipflanzen Licht?

Chilis sind Dunkelkeimer. Das heisst, nach der Aussaat brauchen sie in erster Linie Wärme und Feuchtigkeit. Erst wenn sie die Köpfchen rausstrecken, muss beleuchtet werden!
Ab dann sollte man den Deckel des Gewächshauses wegnehmen und die kleinen Chilipflanzen auch kühler stellen.

Willkommen auf der Welt


Ab jetzt muss genügend Licht vorhanden sein! Reicht das Licht nicht aus, neigen die Keimlinge zum
spargeln/vergeilen. Das heisst, statt eines kompakten Wuchses, werden sie lang und dünn und könnten umkippen. Auch fallen oft die unteren Blätter ab.
Grund ist ein Ungleichgewicht von Licht und Wärme! Das heisst; je wärmer eine Jungpflanze steht, desto mehr Licht benötigt sie.
Sollte es dennoch passieren, dass Ihnen eine vergeilte Pflanze knickt, keine Panik! Solange der Stiel nicht durchgebrochen ist, können Sie versuchen, die Pflanze in einen sehr hohen Topf umzusiedeln und sie bis über den geknickten Punkt einzusetzen. Dies stabilisiert dann die Pflanze und meist treiben sie dann auch weiter.

Ein Spargelwuchs heisst nicht, dass man die Pflanze wegschmeissen muss! Nach meinen Erfahrungen, bilden sich etwas später an den Blattknoten Verzweigungen und Blätter und man sieht einer grossen Pflanze kaum mehr an, dass sie mal gespargelt hat.


Ab wann pikieren?

Pikieren bedeutet, dass man die Keimlinge in grössere Töpfe setzt, damit sie sich optimal weiterentwickeln können.
Und hier kommt wieder der Vorteil der Quelltabs zum Einsatz. Das verletzen der feinen Wurzeln ist ausgeschlossen, da man, wie oben beschrieben, den Keimling samt dem Tabs in den neuen Topf einbringen kann.
Chilikeimlinge setzt man dann bis zu den Keimblättern in die neue Erde.

Der richtige Zeitpunkt zum pikieren ist, wenn der Keimling das erste richtige Blattpaar gebildet hat. Spätestens nach dem zweiten richtigen Blattpaar sollte man umsetzen.

Keimling

Keimling kurz vor dem pikieren

Als sehr gute Anfangs-Topfgrösse, haben sich die 9x9cm Vierecktöpfe erwiesen.
Vierecktöpfe sind äusserst praktisch, da sie platzsparend sind.

Wichtig bei der Wahl der Töpfe ist, dass sie unbedingt am Boden Löcher haben müssen, damit das Giesswasser ablaufen kann und sich keine Wurzelfäule bildet!

Haben die Chilipflanzen dann den ersten Topf durchwurzelt, kann man sie entweder gleich in den Endtopf setzen oder nochmals eine Zwischengrösse nehmen.
Dies hängt auch von der Jahreszeit ab. Wenn man die jungen Pflanzen gleich ins Freie stellen kann, kann man ohne weiteres gleich den Endtopf nehmen, da draussen natürlich die Lichtverhältnisse am optimalsten sind und die Pflanze dann richtig Gas geben kann.

Welche Erde soll man verwenden und ab wann düngen?

Das Samenkorn enthält genügend Nährstoffe, um den Keimling in der ersten Zeit zu versorgen!
Sobald der Zeitpunkt gekommen ist, dass der Keimling pikiert werden muss, muss man ihm auch etwas Nahrung geben. Aber vorsicht! Zuviel Dünger verbrennt die noch sehr zarten und empfindlichen Wurzeln!

Tomatenerde wäre ideal, da diese Erde ein gutes Nährstoffverhältnis für die Chilis hat.
Dennoch kann es passieren dass die noch zarten Pflänzchen zuviel Dünger darin finden und es zu Wurzelschäden kommt.
Deshalb verwende ich Anzuchterde. Diese ist kaum bis gar nicht gedüngt und ich kann die Düngermenge selber dosieren, die ich den einzelnen Pflanzen zukommen lasse! Denn auch bei den Chilis gibt es Opportunisten und Starkzehrer.
Halten Sie sich beim Dünger an die Gebrauchsanweisung des Herstellers und verwenden Sie Anfangs 1/3 bis maximal 1/2 der angegebenen Düngermenge. Je kräftiger die Pflanze wird, umso mehr können Sie die Dosierung erhöhen.

Sobald die Pflanze in den Endtopf kommt, kann man ohne Bedenken vorgedüngte Erde verwenden und dann nach Gebrauchsanweisung düngen!

Welchen Dünger sollte man verwenden?

Hier scheiden sich die Geister und jeder hat "sein Geheimrezept" und man kann daraus auch eine Wissenschaft machen.
Es gibt Langzeitdünger, meist in Form von Granulat, und es gibt Flüssigdünger.

Ich bevorzuge Flüssigdünger, da ich auch hier selber bestimmen kann wann und wie viel Dünger eine Pflanze bekommen kann, muss oder soll.
Ein einfacher Tomatendünger ist hier die beste Wahl.
Ich verwende Substral Naturen Tomatennahrung

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